Wie kam Radiohead-Gitarrist Ed O’Brien auf die Idee mit der Fender Sustainer Stratocaster? Hier erzählt er, was ihn inspiriert hat.
Mal ätherisch-zart, dann wieder dystopisch und aggressiv: Ed O’Brien ist mit seinem einzigartigen Gitarrensound stilprägend für die Musik von Radiohead. Jetzt hat er ein Instrument kreiert, mit dem er seine ungewöhnlichen Ideen noch kreativer umsetzen kann: die EOB Sustainer Stratocaster.
FEATURES:
FERNANDES SUSTAINER SCHALTKREIS
Der Fernandes Sustainer in Halsposition erweitert die klassische Gitarren-Klangpalette, indem er ein unendlich langes Sustain erzeugt, ob für einen Einzelton oder mehrere Saiten.
EINZIGARTIGE PICKUP-KONFIGURATION
Er ist schmal wie ein Single-Coil, macht aber Druck wie ein ausgewachsener Humbucker: Der Duncan JB Jr. Bridge-Humbucker liefert gigantisch breiten, kräftigen Klang. Der Texas Special Single-Coil in der Mitte ergänzt den traditionellen Fender Tone mit hellen, prägnanten Nuancen.
CUSTOM-HALSPLATTE
Dieses spezielle „Flower of Life”-Logo symbolisiert die Grundlagen der Musik. Die Abstände zwischen den Kugeln stehen für die Ganz- und Halbtonschritte einer Tonleiter.
Aus der Notwendigkeit heraus entstanden
Ein altes Sprichwort sagt: „Not macht erfinderisch”. Genau das haben Fender und Ed O'Brien gemeinsam erlebt.
Der Radiohead-Gitarrist spielt bereits seit 1986 Stratocaster, damals fing er mit einem Squier Modell an. Ab 1996 war dann die Eric Clapton Strat sein Hauptinstrument. Man kennt O'Brien auf der Bühne fast nur mit Stratocaster Gitarren.
Als sich der Stil der Band veränderte und mit dem Album Kid A in 2000vom typischen Rocksound mehr in Richtung Elektronik ging, wusste O’Brien, dass er neben seiner treuen 6-saitigen Begleiterin noch ein anderes Instrument brauchte.
„Plötzlich waren Gitarren verpönt und Keyboards wurden immer beliebter”, erzählt O’Brien. „Ich musste mir etwas einfallen lassen. Nur, was? Wie kann ich Gitarre spielen, ohne dass sie klingt wie eine traditionelle Gitarre?”
Nachdem O'Brien das Thema mit seinem Guitar-Tech Peter „Plank” Clements diskutiert hatte, entschieden sie sich für den Einbau eines Sustainers. Dieser verlängert einzelne oder mehrere Töne und macht die Gitarre dadurch praktisch zu einem neuen Instrument.
Seitdem spielt die modifizierte Clapton Strat eine zentrale Rolle bei O’Brien’s Equipment. Sie definiert den Sound für Alben wie In Rainbows,Hail to the ThiefundThe King of Limbsund ist gleichzeitig die Inspiration zur neuen Ed O’Brien Sustainer Stratocaster .
Warum entschied sich O’Brien für eine Stratocaster als Basis für sein Signature-Modell? Weil sich ihre Spezifikationen ideal für Musiker eignen, die gerne Effekte einsetzen.
„Sie ist einfach Benchmark, wenn du gerne mit Effekten spielst und deinen Klang möglichst bunt gestalten willst”, sagt er über die Stratocaster. „Sie verfremdet den Sound nicht. Außerdem denke ich, dass ihre Pickup-Bestückung ein besonders breites Klangspektrum abdeckt.”
O’Brien und Fender R&D Model Shop Builder Alex Perez bauten dem Signature Modell am Hals einen Fernandes Sustainer im Single-Coil Format ein. Er wird über den On/Off-Schalter aktiviert und bietet drei Klangoptionen, die über den Umschalter im Reglerfeld unten angewählt werden: Harmonic-Modus, Fundamental-Modus und Blend-Modus. Der Sustainer erzeugt genau die spacigen Soundscapes, mit denen O'Brien so viele Radiohead-Songs veredelt hat.
„Ich benutze den Dreifach-Switch ständig beim Spielen, weil das Feedback jedesmal andere Frequenzen und damit andere Obertöne liefert”, sagt O'Brien. „Bei Mittelstellung erzeugt man die Quinte nach oben, du kannst auch eine ganze Oktave hoch gehen. Es klingt wie eine dauerhaft gedrückte Taste am Keyboard. Für mich ist diese Gitarre eine neutrale Basis für alle möglichen neuartigen Sounds. Als ob ich einen Synthi spielen würde.”
Auf das Ergebnis kann O'Brien stolz sein. Er setzte die Gitarre auch gleich exzessiv auf der A Moon Shaped PoolRadiohead-Tour ein.
„Du bekommst auf Knopfdruck Zugang zu ganz neuen Klangwelten”, schwärmt er. „Ich spiele sie oft live. Sie fühlt sich so wunderbar intuitiv an. Das unmittelbare Zusammenwirken von Saitenanschlag und neuartigen Klängen hat auch meine Art zu spielen verändert.”